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Badeparadies Schweiz

29.05.2019
von Adrian Seidl

Aktuell heisst es wieder: «Ab ins kühle Nass». Mit rund 1500 Seen, unzähligen Flüssen und entsprechend vielen Badeplätzen ist die Schweiz von Mai bis September ein wahres Paradies für Wasserratten und Sonnenanbeter.

«Endlich» werden viele sagen. Der Winter ist Geschichte und die Tage wieder länger. Spatzen zwitschern allmorgendlich von den Dächern und blühende Kirschbäume zeigen es mit voller Pracht: Der Sommer steht vor der Tür und damit, die alljährliche Badesaison. Mit Beginn des Wonnemonats Mai, öffneten die allermeisten Frei-/See- und Flussbäder ihre Pforten. Aber auch wilde Badeplätze ausserhalb der Komfortzone, laden zum Sprung ins «kühle Nass».

Bergsee Deluxe

Vor wenigen Jahren noch relativ unbekannt, hat sich der unterhalb vom graubündnerischen Flims in einer Senke gelegene Caumasee, mittlerweile zum angesagten «Hipster-Ausflugsziel» gemausert. Der türkisfarbene Bergsee ist zweifelsohne eine Augenweide. Aber wer die dazugehörige Badi mit Umkleidekabinen, Toiletten und einem Selbstbedienungsrestaurant nutzen möchte, muss von Mai bis Oktober bis zu 15 Franken Eintritt berappen. Happig, aber zum Glück gibt es in unmittelbarer Nähe noch zwei weitere schöne Badeplätze für «lau».

Da hätten wir einerseits den Crestasee, welcher per Ruderboot erkundet werden kann oder etwas weiter östlich gelegen, den grünlich schimmernden und von Wiesen umgebenen Canovasee. Kleiner Tipp am Rande: Wer diese drei Naturschönheiten besuchen möchte, sollte das Wochenende und gesetzliche Feiertage meiden.

Verwunschene Flusslandschaften

Abseits des grossen Trubels des oberen Lettens in Zürich, bietet die Limmat flussabwärts nach der «Werdinsel» verschiedene Passagen mit geringer bis gar keiner Strömung und minimaler Fliessgeschwindigkeit. Diese kleinen idyllischen Flussdeltas sind die idealen Plätze, um sich einfach «treiben zu lassen». Was die Limmat für Zürich ist, ist die Aare für den Kanton Bern. Das «Marzili», sozusagen der Obere Letten für Stadtberner, kennt heutzutage «jedi Sou». Der Bundesstrand ist an besonders schönen Tagen, entsprechend überfüllt. Aber auch hier gibt es Abhilfe. Wie zum Beispiel auf der Wiese Eichholz zu Wabern, welche nur ein paar Flussschlaufen vor der Hauptstadt, zum gemütlichen Verweilen einlädt. Fehlt noch der viertgrösste Fluss der Schweiz: Die Reuss. Ab Bremgarten im Kanton Aargau lassen sich wunderschöne Badeplätze entdecken, einige davon sogar mit dazugehörigem Sandstrand und selbstgebauten Wasserschaukeln. Wer sucht, der findet! 

Was die Limmat für Zürich ist, ist die Aare für den Kanton Bern.

Leinen los und Sorgen über Bord

Ideales Transportmittel für die perfekte Fluss-Erkundungstour ist natürlich das Schlauchboot. Das sogenannte «Tubing» ist sowohl bei Jungen wie auch bei Familien sehr beliebt und hat sich in den letzten Jahren zum Volkssport entwickelt. Ganze «Gummitböötli»-Karawanen gehören mittlerweile zum gewohnten Bild einer hiesigen Fluss-Szenerie. Schwimmwesten sind hier aufgrund der auftretenden Strömungen ein absolutes Muss! Insbesondere für Kinder, Nichtschwimmer oder für Passagiere, welche etwas zu tief ins Glas geschaut haben. Für alle Hobbykapitäne gelten übrigens die gleichen Regeln wie im «normalen Schiffsverkehr» d.h. es herrscht die 0.5-Promille-Grenze. Wer aber schon einmal eine angeheiterte Schlauchboot-Flotte mit Einhorn-Beiboot bei der Durchfahrt beobachten konnte, hegt schnell grosse Zweifel an der Durchsetzbarkeit dieses Gesetzes. Daher prüft der Bund ab dem Jahr 2020 eine Aufhebung der Promillegrenze für kleine Schlauch- und Strandboote. Na dann Prost!

«Cliffdiving» wie in Acapulco

Auch für wagemutige Klippenspringer bietet die Schweiz einige Hotspots. Die beiden Halbinseln im Silsersee, «Sasc da Corn» bei Plaun da Lej und «Chasté» bei Sils, sind zwei absolute Perlen und locken mit Sprüngen aus bis zu 14 Metern Höhe. Der auch im Sommer relativ kalte See im Engadin – er wird selten wärmer als 18° Celsius – ist aber auch für Leute mit ausgeprägter Höhenangst ein wunderschönes Fleckchen Erde mit unzähligen lauschigen Badeplätzen und Grillstellen. Wer also nicht hinaufklettern und springen mag, kann unten schon mal den Cervelat bräteln und die Springer vom sicheren Terrain aus beobachten und Stilnoten vergeben.

Einer der schönsten Badeplätze unserer Sonnenstube befindet sich im Val Verzasca.

Sonnenstube der Schweiz

Aber auch im Tessin und im Grenzgebiet zu Italien kommen Adrenalin-Junkies und Lido-Liebhaber voll auf ihre Kosten. Einer der schönsten Badeplätze unserer Sonnenstube befindet sich im Val Verzasca gleich bei der bekannte Steinbrücke «Ponte dei Salti». Ein wahres Mekka für Wasserenthusiasten und Sonnenanbeter. Weiter nördlich im Lago Maggiore ragt der freistehende Felsen «Sasso Galletto» wie ein Finger rund elf Meter aus dem Wasser und ist nur schon deswegen spektakulär anzusehen. Der Aufstieg mit Hilfe eines oben verankerten Seils sowie der Sprung in die Tiefe brauchen hingegen richtig «coraggio». Das Westufer des Lago Maggiores, welches bereits zu Italien gehört, ist weitgehend mit Villen und kleinen Städtchen zugebaut, das Ostufer hingegen ist noch um einiges unberührter. Der sonnenverwöhnte Felsen «Porta Sfiga» bietet optimalen Zugang zum Wasser und gleich nebenan erstreckt sich ein naturbelassener Strand.

Warum in die Ferne schweifen

Sommer, Sonne, Meer? Warum nicht? Aber auch bei uns vor der Haustür finden sich wunderschöne und teils noch unbekannte Orte. Ob in der Stadt, auf dem Land oder in den Bergen: Die Schweiz ist ein Badeparadies. Also fix die Badehose eingepackt und ab ins «kühle Nass».

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Text: Adrian Georg Seidl

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