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Editorial Lifestyle Mobilität

François Launaz: Unterwegs in die Zukunft

14.11.2018
von SMA

Wie sieht unsere Mobilität der Zukunft aus? Diese Frage beschäftigt derzeit viele Interessengruppen, von der Automobilindustrie, über die Politik bis zu Wirtschaftskreisen.

Auch Gespräche in der Familie oder unter Freunden und Kollegen drehen sich immer öfter um sich drehende Räder. In den vergangenen Jahren, so stelle ich fest, beschäftigt das Thema Mobilität viele Menschen deutlich stärker als früher. Unsere Fortbewegung ist bereits dabei, sich zu verändern mit immer mehr Angeboten und Möglichkeiten – und die Geschwindigkeit des Wandels wird mit dem Lauf der Zeit noch zunehmen.

Das Fahrzeug der Zukunft

Ich werde oft gefragt: Welche Autos fahren wir in Zukunft? Oder werden wir nur noch automatisiert gefahren? Diese Fragen lassen sich so pauschal nicht beantworten. Sicher ist, dass unsere individuelle Mobilität sicher, sauber, effizient und leise sein wird. Elektrische Antriebe werden eines Tages dominieren, wobei die Energiequelle variabel sein wird – ob Brennstoffzelle, Batterie, Oberleitung oder Fahrbahn. Und die Vehikel werden autonom unterwegs sein, zumindest auf Wunsch. Ganz wird das Lenkrad zumindest mittelfristig nicht verschwinden. Dafür sind bei Fahrzeugen zu viele positive Emotionen im Spiel, das Selbst-Lenken macht uns Menschen einfach grossen Spass. Doch dabei wird die Technik unsere menschlichen Fehler noch besser vorhersehen und korrigieren können, als es heute bereits der Fall ist.

Der Trend zum Teilen wird zunehmen, in vielen Bereichen des Lebens, so auch in der Mobilität.

Mieten statt kaufen

Sicher scheint auch zu sein: Wir werden Fahrzeuge immer öfter mieten statt kaufen. Die Zeiträume werden dabei stark variieren. Von einer kurzen Fahrt in einem autonomen Taxi bis hin zur Langzeitmiete oder Leasing eines Privat- oder Firmenwagens. Der Trend zum Teilen wird zunehmen, in vielen Bereichen des Lebens, so auch in der Mobilität. Das eröffnet für Automobilhersteller völlig neue Wege und Geschäftsmodelle und für uns Kunden eine unvorstellbare Flexibilität. Am Wochenende ist das Wetter schön? Schon fährt das Cabrio mit Option zum Selbst-Fahren vor die eigene Haustür. Die geschäftliche Besprechung wird einfach in einem selbstfahrenden «Sitzungsraum» abgehalten, um gleich noch zum nächsten Auswärtstermin zu gelangen. Und für die Ferien mit der Familie wird rasch ein grosses Auto gemietet, dass man nicht mehr von einer Station abholen muss.

Was wird aus dem öffentlichen Verkehr? Die Grenzen zwischen Individualverkehr und ÖV werden verwischen, wenn man autonome Robotaxis mieten, teilen und gemeinsam nutzen kann. Trotzdem werden natürlich schnelle Stadt-zu-Stadt-Verbindungen per Zug auch in Zukunft ihren hohen Nutzen haben. Doch das Automobil bleibt in der Schweiz auf absehbare Zeit das leistungsstärkste Verkehrsmittel. Das Bundesamt für Raumentwicklung ARE geht in seinen «Verkehrsperspektiven 2040» davon aus, dass selbst in 22 Jahren noch rund 70 Prozent der Personenkilometer mit dem motorisierten Individualverkehr zurückgelegt werden – egal, wie dieser dann aussieht. Heute sind es knapp 75 Prozent.

Elektrifizierung im Vordergrund

Bis Autos gänzlich ohne Fahrer auskommen können und dürfen, dauert es allerdings noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. In der Zwischenzeit steht die zunehmende Elektrifizierung der Antriebe im Vordergrund, die zur Senkung des Ausstosses von Kohlenstoffdioxid beitragen soll. Nicht umsonst hat auto-schweiz unten dem Titel «10/20» das Ziel ausgegeben, bereits 2020 einen Anteil von zehn Prozent am Markt für Personenwagen mit Elektroautos und Plug-in-Hybriden abzudecken. Derzeit stehen wir bei rund drei Prozent. Auch über das stark wachsende Angebot an Modellen mit alternativen Antrieben können Sie unter anderem auf den folgenden Seiten lesen.

Text: François Launaz, Präsident Auto-Schweiz

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