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Business

Zwei Gänge hoch im unternehmerischen Klimaschutz

24.09.2021
von SMA
Anne Wolf, Vizepräsidentin, öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften über Klimaschutz

Anne Wolf, Vizepräsidentin,
öbu – Der Verband
für nachhaltiges Wirtschaften

Hitzeglocke in Nordamerika, Rekordtemperaturen am Polarkreis, Flutkatastrophen in Mitteleuropa, Waldbrände im Balkan: Die Nachrichten über Wetterextreme reissen diesen Sommer nicht ab. Ist das Klima aus den Fugen geraten? Tatsächlich zeigt der neueste Weltklimarat-Bericht, dass die derzeitigen Wetterextreme nicht nur Vorboten der Klimaerwärmung sind, sondern eindeutige Anzeichen dafür, dass sie begonnen hat.

Die «Klimakrise» ist eine globale Herausforderung, die rasches und energisches Handeln erfordert – auch hier in der Schweiz. Dazu braucht es den Einsatz der Wirtschaft ebenso wie jenen von Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein gemeinsamer Weg aller Akteure wäre das CO2-Gesetz gewesen. Das Nein zum CO2-Gesetz hält aber auch eine Chance bereit, dass die Wirtschaft ihre Eigenverantwortung tatsächlich wahrnimmt. 

Unternehmen können nun vorangehen und schnelle sowie effektive Lösungen für den Klimaschutz hervorbringen. Diese Rolle passt: Denn Unternehmen sind es gewohnt, auch in unsicheren Situationen zu entscheiden und sich rasch auf neue Verhältnisse einzustellen. Genau das ist nun nötig, um den unternehmerischen sowie gesellschaftlichen Klimaschutz auf Touren zu bringen. Die Dringlichkeit der «Klimakrise» erfordert allerdings nicht nur einen, sondern gleich zwei Gänge hochzuschalten.

Einen Gang höher bei Netto Null: Das Kerngeschäft vollständig ohne Treibhausgas-Emissionen zu betreiben, ist die erste und wichtigste Aufgabe. Viele Unternehmen senken schon jetzt den ökologischen Fussabdruck ihrer Produkte – doch nun geht es darum, ehrgeizige und innovative Unternehmensziele für Netto Null zu setzen.  

Einen Gang höher als Botschafter:in für den Klimaschutz: Unternehmen agieren mit der Licence to operate. Diese schliesst ein, dass sie mit anderen Unternehmen kooperieren und sich in der Gesellschaft als treibende Kraft für den Schutz von Ressourcen und des Klimas engagieren. Diese Rolle können Unternehmen wahrnehmen und zur Wegbereitung für effektiven Klimaschutz nutzen, beispielsweise durch den direkten Dialog mit anderen bestrebten Unternehmen und auch mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. 

Die Herausforderung ist gross. Aber wir haben keine Wahl. Wir können nicht länger abwarten. Also heisst es Anpacken mit Mut, Entschlossenheit und Weitsicht. Schweizer Unternehmen haben immer wieder gezeigt, dass sie in ihrer Innovationskraft und Nachhaltigkeit zu den Besten gehören. Diesen Anspruch müssen wir auch beim Einsatz für unser Klima haben, für unseren Planeten. Aber auch für uns selbst.

Text Anne Wolf 

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