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Investment Finanzen

So investiert man richtig in die Zukunft

26.03.2020
von Flavia Ulrich

In den letzten Jahren haben nachhaltige Anlagegeschäfte und sogenannte ETFs, also börsenkotierte Indexfonds, stark zugenommen. Wenn man in die Zukunft investieren möchte, darf jedoch vor allem ein Begriff nicht fehlen: E-Sports.

Der Finanzplatz konnte 2019 ein allgemein positives Jahr verbuchen. Anfang des letzten Jahres machten sich infolge von politischen Unsicherheiten die Sorgen einer Rezession breit. Dennoch konnte sich die Situation durch eine Senkung des Leitzinses durch die amerikanische Notenbank beruhigen. Die Kurse stabilisierten sich wieder. Trotz Rezessionen in einigen Branchen in Europa stiegen die Indizes der wichtigsten Aktienmärkte über das Jahr in den zweistelligen Prozentbereich.

Nach einem stabilen Start ins Finanzjahr 2020 kam es anfangs der zweiten Märzwoche zu einem fulminanten Crash. Dies aufgrund politischer Instabilität, dem Ölmarkt und der momentanen Gesundheitslage. Im Finanzmarkt gibt es dennoch auch während unsicheren Zeiten drei grosse Investitionstrends, die in den letzten Jahren stark zugelegt haben. Diese sollte man auch in der Zukunft im Auge behalten.

Investitionen in das gute Gewissen

Der Begriff ESG ist omnipräsent. Damit gemeint sind die drei Faktoren, welche man beachten muss: Environment, Social und Governance. Nicht nur auf die Vermeidung von Umweltschäden und -verschmutzungen oder auf soziale Aspekte wie gute Arbeitsbedingungen wird hohen Wert gelegt, sondern auch die Unternehmensführung ist ein wichtiger Punkt. Vier wichtige Bereiche bei der Governance sind: Intakte Managementstrukturen, die Erfüllung von steuerlichen Pflichten sowie gute Mitarbeiterbeziehungen und –Entlohnungen.

2018 nahmen die Investitionen in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr rund 83 Prozent zu. Den gesamte Markt des sogenannten «Impact Investing» schätzen Experten heutzutage auf rund 502 Milliarden Dollar. Das nachhaltige Investieren ist somit kein kurzfristiger Trend mehr, sondern heutzutage gang und gäbe. Dennoch ist das Potenzial noch immer riesig, da vor allem die jüngeren Investoren zwischen 21 und 36 Jahren ein starkes Interesse an nachhaltigen Geldanlagen haben. Mehrere Studien zeigen, dass das Vorurteil, nachhaltige Anlagegeschäfte brächten keinen finanziellen Mehrwert mit sich, unbegründet ist. Nachhaltiges Investieren lohnt sich somit nicht nur für das eigene Gewissen und die Zukunft unserer Welt – es springt dabei auch eine attraktive Rendite für den Investor ab.

ETF steigen weiter an

Bei den sogenannten ETFs handelt es sich um börsenkodierte Indizes. In den USA gibt es sie bereits seit den Siebzigerjahren, in der Schweiz etablierten sie sich im Jahr 2000, als sie hierzulande zugelassen wurden. Von da an stiegen die Investments in solche Fonds stark an. Von 2010 bis 2020 wuchs das Anlagegeschäft bei den ETFs rasanter an als in den meisten anderen Branchen. Das weltweite Vermögen in ETF-Anlagen betrug 2019 um die 6.181 Billionen Dollar. Dennoch herrscht weiterhin ein starkes Wachstumspotenzial in diesem Bereich.

ETFs sind bei Anlegern aus mehreren Gründen beliebt. Die Anlagetheorie besagt, dass man durch Diversifikation im Portfolio das Risiko minimiert. Diese Streuung von unterschiedlichen Anlagen ist in solchen börsenkotierten Indizes gegeben. Ausserdem sind sie kostengünstiger als andere Investitionsmöglichkeiten, da man einfach in ganze Märkte investieren kann und diese vergleichsweise niedrige Verwaltungskosten aufweisen als andere Anlagen. Börsenkotierte Indexfonds gewähren weiterhin eine hohe Flexibilität, da sie im Gegensatz zu anderen herkömmlichen Fonds jederzeit gehandelt werden können. Bei den börsenkotierten Indexfonds kann man in unterschiedliche Indizes investieren: Ein Bereich davon bildet die Wertentwicklung des Videogaming- und E-Sports-Bereichs ab und wird durch unterschiedliche Videospiel- und Hardware-Aktien diversifiziert.

In den Sport der Zukunft investieren

E-Sport bezeichnet den elektronischen Sport und damit die Austragung von Wettkämpfen zwischen verschiedenen Einzelspielern oder Teams in einem Videospiel. Diese Partien finden in riesigen Hallen mit Live-Publikum statt und lassen sich weiterhin online per Video übertragen, damit Millionen von Zuschauern sie auch zu Hause mitverfolgen können. Auch die Gewinne können sich sehen lassen: Allein 2018 wurden 906 Millionen Dollar Umsatz generiert. Die Prognosen besagen, dass die Erträge nächstes Jahr auf rund zwei Milliarden Dollar anwachsen und sich rund 557 Millionen Fans die Turniere anschauen werden. Laut Dominik Schmaus, Produktmanager bei VanEck, verzeichnet der E-Sport seit 2015 jährlich ein durchschnittliches Umsatzwachstum von fast 28 Prozent und profitiert dabei von einem jungen und zahlungskräftigen Publikum. Er sagt, dass nur wenige Märkte derzeit so rasant wachsen wie die Boombranche E-Sports.

Er empfiehlt Anlegern jedoch folgendes: Anleger sollten auf den richtigen Mix aus Anlageklassen und Produkten bei der Aufstellung ihres Portfolios achten und einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont verfolgen. Alles auf eine Karte zu setzen ist nicht nur beim Poker riskant, weshalb Anleger einen breiten Ansatz wählen sollten, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein. Ein Tech-ETF, welcher eine Investition in eine disruptive Wachstumsbranche ermöglicht, ist somit als Beimischung in ein Portfolio bestens geeignet. Derzeit würden Nintendo, als eine der bekanntesten Videospiel-Marken, und Tencent mit dem grössten Umsatz aller Videospielunternehmen zu den Top-Positionen zählen. Investiert wird neben dem E-Sport selbst und Videospielen auch in darauf spezialisierte Hardware.

Durch die zunehmende Digitalisierung ergibt sich in diesem Bereich mittelfristig ein starkes strukturelles Wachstum. Weiterhin herrscht ein noch unausgeschöpftes Potenzial, hohe Gewinne zu generieren und sich durch den frühen Einstieg als Anlagegeber in einer First-Mover-Position zu etablieren.

Text Flavia Ulrich

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